Der Zulauf zu den ambulanten Angebote der Wohnungsnotfallhilfe nimmt in den letzten Jahren stetig zu. Nur ein Teil der von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen sucht professionelle Hilfe, entweder aus Unkenntnis, welche Hilfsangebote es gibt, oder aus Angst vor Konflikten mit dem Vermieter oder aus Scham. So sucht nur ein sehr geringer Anteil von Menschen, die eine Wohnungskündigung erhalten, professionellen oder juristischen Rat. Es gibt jedoch eine große Gruppe Menschen, die in keiner Statistik erfasst werden und nur selten in den Beratungsstellen ankommen. Dazu gehören Jugendliche, die im System der Jugendhilfe nicht aufgefangen werden, zuhause nicht bleiben können; sie finden wenig professionellen Ansprechpartner bzw. Schutzraum. Haben sie schon vorher nur deshalb überlebt, weil sie viel zu früh selbständig werden mussten, laufen sie weiterhin Gefahr, überfordert und ausgebeutet zu werden, wichtige Räume für Sicherheit und Entwicklung fehlen oftmals. Auch alleinstehende Frauen mit Kindern werden häufig von der Angst verfolgt, ihre Kinder zu verlieren, wenn sie sich als Betroffene von Wohnungslosigkeit melden und keinen passenden Wohnraum finden. Dies ist natürlich häufig nur eine Befürchtung. Trotzdem gibt es immer wieder Frauen mit Kindern, die z.B. aus dieser Angst über Jahre in einem Auto leben. Diese Menschen mit Hilfen zu erreichen, um eine lebenslange Perspektive in der Gesellschaft zu eröffnen, und die eigene Wohnungslosigkeit zu beenden, stellt eine besondere Herausforderung und neue Konzepte in der Wohnungsnotfallhilfe dar.