Nachdem der Antrag auf eine Erhöhung des Landeszuschusses für die Finanzierung der ambulanten Suchtberatungsstellen im Landeshaushalt 2023/24 nicht berücksichtigt wurde, haben sich im Frühjahr 2023 in kürzester Zeit 116 Einrichtungen zu dem Aktionsbündnis: „Suchtberatung retten“ zusammengeschlossen.
Zum Hintergrund: Die Träger der ambulanten Suchtberatung verzeichnen seit Jahren ein stetig wachsendes, strukturelles Defizit. Der Finanzierungsanteil der Träger ist von ursprünglich 10 % Eigenmittel auf inzwischen rund 25 % angestiegen. Die Landeszuschüsse wurden seit über 20 Jahren nicht erhöht, was faktisch einer sukzessiven Kürzung entspricht. Der Antrag auf eine dringend erforderliche Erhöhung der Fachkraftzuschüsse mit einem Gesamtvolumen von rund 3,5 Mio. Euro für den Landeshaushalt 2023/24 wurde nicht bewilligt.
Angesichts der umzusetzenden Tarifsteigerungen und der allgemeinen Kostensteigerungen droht jetzt der Kollaps der ambulanten Suchtberatungsstellen und damit eine massive Verschlechterung der Versorgungslage für Menschen mit Substanzgebrauchsstörungen – sowie für den Bereich der Prävention.
Die Einrichtungen, die im Aktionsbündnis zusammengeschlossen sind, haben Einladungen an die politischen Vertreter*innen ihrer Wahlkreise ausgesprochen, um die Mitglieder des Landtages vor Ort über die Versorgungslage in der Suchthilfe und die Auswirkungen der prekären Finanzierungslage zu informieren.
Die Landingpage wird laufend über diese Aktionen berichten und ruft gleichzeitig dazu auf sich als Unterstützer*in einzutragen, um der Forderung nach einer nachhaltigen Finanzierung der Grundversorgung der Suchthilfe Nachdruck und politisches Gewicht zu verleihen.
Die Einrichtungen der Suchthilfe im AGJ sind Teil des Aktionsbündnisses und werben für die Unterstützung ihrer Forderungen.Informieren Sie sich über das Aktionsbündnis „Suchtberatung retten“ und werden Sie Unterstützer*in.